Erfahrungsbericht

Schüleraustausch, Swantje

Format: Schüleraustausch - Organisation: Partnership International e.V. - Land: Großbritannien - Dauer: 5 Monate

Mein Name ist Swantje und ich war 2018/2019 für 5 Monate als Austauschschülerin mit Partnership International e.V. im wunderschönen England unterwegs genauer gesagt in einem kleinen Ort namens Liskeard in Cornwall.  Zu diesem Zeitpunkt war ich 16 Jahre alt und habe bei einer Gastfamilie, die aus meiner Gastmutter, einem Hund namens Sparkey, meinen beiden Gastschwestern und dem Sohn einer meiner Gastschwestern bestand, gelebt.

Vor der Abreise

Bevor ich allerdings ins Ausland gehen konnte, musste ich erstmal ein paar Vorbereitungen treffen. Für mich stand die Entscheidung, dass ich als Austauschschülerin ins Ausland möchte schon lange fest, allerdings wusste ich nicht genau in welches Land ich möchte, welche Organisationen es so gibt und wie es mit den Kosten aussieht. Also haben meine Eltern und ich uns auf dem Weg zu einer Austauschmesse begeben und sind mit einem Berg an Info-Katalogen und Broschüre zurückgekommen. Dies war ca. 2 Jahre vor meinem eigentlichen Austausch. Danach kam auch erstmal eine Pause, wo ich immer mal wieder recherchiert und mich bei Leuten erkundigt habe, die selbst im Ausland waren, welche Erfahrungen, die so gesammelt haben, in welchem Land sie unterwegs waren, mit welcher Organisation sie gereist sind, ob sie ein Stipendium hatten etc. Dann war die Entscheidung für das Land England bei mir auch schon gefallen. Ich liebe den englischen/ britischen Akzent, außerdem trinke ich sehr gerne Tee und es ist viel einfacher die Gastfamilie und Freunde regelmäßig zu besuchen, da England nicht ganz so weit weg ist sie damals auch noch in der EU waren.

Bewerbungsprozess

Durch eine Freundin bin ich auf die Organisation Partnership International e.V. gestoßen und habe mich dann dort ca. 1 Jahr vor meinem eigentlichen Austausch beworben. Ich war dementsprechend früh dran mit meiner Bewerbung und habe tatsächlich noch ein Early-Bird- Rabatt von meiner Organisation bekommen.  Die Kosten für das gesamte Programm habe ich mir mit meinen Eltern geteilt. Aufgrund meiner großen Familie hatte ich zu meiner Konfirmation genügend Geld bekommen und konnte mir damit meinen Traum vom Austausch erfüllen. Nach meiner Bewerbung hatte ich ein Kennlerngespräch mit einem ehrenamtlichen Mitarbeiter von Partnership international e.V. damit ich die Organisation und die Organisation mich besser kennlernen kann. Dadurch habe ich mich direkt wohl gefühlt und hatte den Eindruck, dass ich bei denen gut aufgehoben bin.  Nach dem Gespräch musste ich auch direkt Unterlagen zur Gastfamiliensuche ausfüllen und ein halbes Jahr später an einem Vorbereitungsseminar teilnehmen.  Auf dem Seminar konnte man Kontakte mit anderen Schüler*innen, die genauso aufgeregt und gespannt auf ihren Austausch gewartet haben wie man selber, knüpfen. Außerdem wurde man auf dem Seminar auf seine bevorstehende Reise vorbereitet und konnte eine klarere und direktere Vorstellung, von dem was auf einem im Ausland zukommen könnte, bilden. Meine Gastfamilie habe ich erst relativ spät bekommen, so ungefähr 2 Wochen vor meiner Abreise. Das heißt, ich hatte noch nicht viel Kontakt mit ihnen aufbauen können. Allerdings fand ich dann den Überraschungseffekt bei meiner Ankunft umso spannender, da ich eben nicht genau wusste mit wem ich alles mein neues Zuhause teilen werde.

Das habe ich gemacht

4 Tage nach meiner Ankunft hatte ich auch schon meinen ersten Schultag an der örtlichen High School und Collage. Dort bin ich dann für die nächsten 5 Monate in die 12. Klasse der Sixth Form (vergleichbar mit der Oberstufe) gegangen.

Kosten

Die Programmkosten beliefen sich auf ca. 9500 Euro (Versicherung, Flüge etc. inclusive). Ich hatte das Glück, ein Sprachstipendium der Stiftung Mercator zu erhalten, dadurch bekam ich 4000 Euro der Programmkosten und 1500 Euro für eine Sprachschule erstattet. Außerdem habe ich mit meiner Familie Auslandsbafög beantragt, das wurde dann ca. drei Monate nach meiner Abreise genehmigt und ich bekam nochmal ca. 450 Euro monatlich. AFS Hongkong hat vor Ort die Kosten für den Transport zur Schule und zu AFS-Veranstaltungen übernommen sowie die Kosten für medizinische Behandlungen und das Schulessen. Zudem hatte ich sehr Glück mit meiner Schule: Mir wurde die Schuluniform, Materialien und die Klassenfahrt bezahlt. Im Endeffekt kam ich selbst „nur“ für persönliche Extras sowie Freizeitgestaltung auf, dafür hatte ich mein Kindergeld und einen kleinen Zuschuss meiner Eltern zur Verfügung.

Mein Tipp

Ein kleiner Tipp von mir, wenn du schnell Anschluss und Freunde finden möchtest, gehe auf die Leute zu, frage welche Fächer und Lehrkräfte die so haben, was sie in ihrer Freizeit gerne unternehmen und bleib einfach am Ball, auch wenn es am Anfang unangenehm sein mag oder es sich unnatürlich anfühlen sollte. Man kann auch einfach fragen, ob man sich zum Essen verabreden möchte, da herrscht meistens auch eine etwas entspanntere Atmosphäre als in der Schule. Gebe dich nicht geschlagen, wenn eine Verabredung abgesagt wird, versuche es dann einfach nochmal. Wenn das Eis irgendwann gebrochen ist, macht es aus eigenen Erfahrungen viel mehr Spaß in der Schule und man trifft sich häufiger mit Leuten und unternimmt etwas zusammen.

Mein Fazit

Ich kann einen Auslandsaufenthalt als Austauschüler*in auf jeden Fall weiterempfehlen. Auch wenn man mal einen schlechten Tag hatte, die guten und positiven Eindrücke überwiegen immer und man lernt so viel. Nicht nur über die Menschen, die Kultur und das Land in dem man sich aufhält, sondern auch über sich selbst.  Es ist eine Zeit, die einen stark prägt und an die man sich immer wieder gerne zurückerinnert. Wenn man die Chance hat als Austauschschüler*in ins Ausland zu gehen und man dort einen richtigen Alltag aufbauen kann, lernt man die Menschen und die Kultur viel intensiver kennen und nimmt den Menschen Vorort aber auch einem selber die Angst vor dem Fremden. Somit trägt man einen Teil bei der Völkerverständigung bei, der wiederum einen kleinen Beitrag zum Weltfrieden leistet. Jeder der diese Chance bekommt sollte sie nutzen.